„Stille Nacht, heilige Nacht“

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„Stille Nacht, heilige Nacht" ist Weihnachten. Kaum jemand kann sich dem Zauber der weltberühmten Melodie entziehen, die vor über 200 Jahren entstand und heute zum Weltkulturerbe der UNESCO zählt. In einem kleinen Kirchlein in Oberndorf nahe Salzburg, bei der Weihnachtsmette, stimmten Autor Joseph Mohr und Komponist Franz Xaver Gruber erstmals die berühmten Zeilen an.

Den Weg in die Herzen der Menschen bereiteten dem wohl schönsten Weihnachtslied der Welt aber Tiroler: Schon kurz nach dem das Lied das erste Mal in Oberndorf erklang, fand es über den Orgelbauer Karl Mauracher den Weg ins „Herz der Alpen": Zu seinen Bekannten im Zillertal zählte auch Lorenz Strasser, der wie viele Tiroler in diesen wirtschaftlich schwierigen Jahren als Wanderhändler in ganz Europa unterwegs war. Im Gepäck hatten die Händler nicht nur allerlei alpenländische Waren, sondern auch Melodien, die als „Tiroler Volkslieder" einen Hauch des Alpinen in die grauen, immer stärker industrialisierten Städte brachte. Auf dem Dresdener Weihnachtsmarkt zog 1831 eine Weise der Familie Strasser die Besucher ganz besonders in ihren Bann: Stille Nacht. So sehr, dass die Tiroler eingeladen wurden, das Lied bei der Weihnachtsmette in der katholischen Gemeinde zu singen, und schon im darauf folgenden Jahr traten die Sänger als „Lerchen vom Zillertal" in deutschen Städten auf.

1839 ertönte die Stille Nacht erstmals in Amerika – vorgetragen von einer neuen Zillertaler Sängergesellschaft, dem Rainer-Quartett. Wie kurze Zeit später auch in Großbritannien, Italien, Frankreich, Schweden oder Norwegen und Russland. Viele weitere Sängergesellschaften entstanden: Immer im Repertoire natürlich die Stille Nacht... Die Tiroler brachten den Städtern in der ganzen Welt das, was sie ersehnten: Alpenländisches Flair und traditionelle Melodien, die die Herzen berührten.